Die Fahrradindustrie als wichtiger Wirtschaftsfaktor und Innovationstreiber?

Mit dem Bundestagskandidaten Markus Böhlen und meiner Landtagskollegin Nese Erikli war ich auf der internationalen Fahrradmesse Eurobike und habe dem ADFC, dem Stand der RadKULTUR und den Firmen Bernds, Ansmann und BFO einen Besuch abgestattet.

Bernds stellt in Überlingen am Bodensee Falträder her – nur auf Bestellung und Anpassung an die Kundenwünsche. Die Räder werden hier im Ländle zusammengeschweißt, mit Pulver beschichtet und zusammengebaut. Made in Baden-Württemberg!

Außer dem Wunsch nach „Mehr und bessere Infrastruktur fürs Fahrrad“ wurde uns, wie zwei Tage zuvor Ministerpräsident Winfried Kretschmann noch eine nette Klingel mitgegeben.

Bei der Tübinger Firma BFO hat uns Geschäftsleiter Stefan Schwarzkopf zunächst den Elektrotretroller Flynn vorgestellt. Der sieht nicht nur cool aus und ist überraschend leicht, sondern in ihm steckt richtig viel schwäbische Ingenieurskunst.

Der Unternehmer hat aber noch ein Problem mit der Zulassung, denn hierzulande sind kleine elektrische Fahrzeuge wie der Kick Scooter verboten. Wer damit durch die Stadt rollt, macht sich strafbar. Dabei hat Verkehrsminister Winfried Hermann zusammen mit seinen Länderkollegen die Bundesregierung bereits vor einem Jahr aufgefordert, endlich die notwendigen gesetzlichen Regelungen zu verabschieden.

Auch beeindruckend ist das ABS der Firma, welches sich dezent im Steuerrohr unterbringen lässt, auch bei Kurvenfahrten funktioniert und auf beide Räder wirkt. Industrie 4.0 steckt auch in der Entwicklung von Hard- und Software zur Sicherung eines (teuren) Fahrrads. Dabei kann nicht nur ein Diebstahl erkannt werden, sondern auch der Zustand von Zubehör wie Kette und Akku. Und es hat eine SOS-Funktion – wir waren sehr beeindruckt!

Die Firma Ansmann aus meinem Betreuungswahlkreis Main-Tauber ist seit langem bekannt für innovative Akku-Technik und hochwertige Ladegeräte. Daher ist es nur logisch, dass sie sich auch im Pedelecbereich erfolgreich als Zulieferer etabliert hat. Übrigens: Für eine normale kleine Batterie (AA oder AAA) wird 500 mal mehr Energie bei der Herstellung benötigt, als der/die VerbraucherIn ihr später entnehmen kann. Für mich erschreckend, daher gefällt mir die Anregung, auf Einweg-Batterien eine (zusätzliche) Steuer/Abgabe einzuführen.

Der ADFC ist mit seiner Kampagne #radlandjetzt auf dem richtigen Weg und unser Verkehrsministerium mit der RadKULTUR sowieso.