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Grünenpolitiker luden zum Mitradeln auf die 46 Kilometer lange Leimbachroute

Alle reden über den Abgasskandal, die Grünen der Region treten in die Pedale. Zu einer Radtour auf der 46 Kilometer langen Leimbachroute, die nicht nur Landschaften sondern auch Wahlkreise verbindet, hatten die Landtagsabgeordneten Hermino Katzenstein (Wahlkreis Sinsheim) und Manfred Kern (Wahlkreis Schwetzingen) eingeladen. Letzterer brachte mit Horst Krayer von der RSG Schwetzingen/Mannheim einen erfahrenen Tourbegleiter mit. Wegen des unbeständigen Wetters war auch Ralf Frühwirt, Sprecher der grünen Kreistagsfraktion aus Leimen, ausnahmsweise mit der Bahn angereist.

Am Start in Hoffenheim geht es von der S-Bahn direkt auf die Freizeitstrecke. Bundestagskandidat Memet Kilic (Wahlkreis Rhein-Neckar) schwingt sich hinter den Radsport begeisterten Abgeordneten Katzenstein auf dessen Tandem. Weitere Teilnehmer und Teilnehmerinnen schließen sich an und folgen der Wegweisung „Leimbachroute“. Die Strecke führt schon bald bergauf, vorbei an regennassen Sonnenblumenfeldern. Auf der Hoffenheimer Anhöhe lohnen die ersten Sonnenstrahlen des Tages und der weite Blick über das Hügelland die Mühen des Aufstiegs.

„Wo ist denn der Leimbach?“ will Jemand wissen. Der entspringt unten im Tal, in Balzfeld, ist zu erfahren. Bergab läuft es von allein. Als noch kleines Rinnsal ist der Leimbach schnell gefunden. Es geht dem Bachlauf folgend durch Horrenberg nach Dielheim, von wo der Weg über die 1975 stillgelegte Bahntrasse Meckesheim – Wiesloch und durch die Bachaue im Naturschutzgebiet „Fuchsloch/Sauerwiesen“ führt.

In Wiesloch streift die Route die schmucke Altstadt, der Leimbach wird großenteils durch Mauern gefasst. Hier sind auch die Hochwasserschutzmaßnahmen des Landes zu bewundern, die für den Nachbarschaftsverband Heidelberg-Mannheim Anlass für die Ausweisung des Radwegs waren. Einen Eindruck von den zugehörigen Renaturierungsmaßnahmen gewinnen die Teilnehmenden beim neu gestalteten Leimbachzugang in den Weinäckern, wo sich der Bach wie natürlich durch das Gelände schlängelt.

Nahe des Bahnhofs Wiesloch-Walldorf in der „Metropolis Lounge“  legt die Gruppe eine Rast ein. Hier stoßen weitere Radlerinnen und Radler dazu, darunter auch Bundestagskandidat Danyal Bayaz (Wahlkreis Bruchsal-Schwetzingen). Bei Schorle und Cappuccino findet sich Zeit zum Ausruhen und für Diskussionen über grüne Politik, naturnahe Themen und nachhaltige Mobilität und Freizeitgestaltung.

Nach einem Gruppenfoto machen sich die rund zwei Dutzend Radfahrer wieder auf den Weg. Es geht über die Nußlocher Wiesen und St. Ilgen nach Sandhausen. An der Kreuzung Bahnhofstraße-Büchertstraße wartet Ralf Frühwirt, der in der Zwischenzeit sein Rad gegen ein Tandem-Liegerad eingetauscht und seine Frau Petra Scheurig mitgebracht hat. An dieser verkehrsreichen Stelle sei ein Zebrastreifen geplant, ist zu erfahren.

Die Gruppe radelt weiter über Oftersheim bis Schwetzingen, wo der Bach zum feudalen Gewässer wird, das die Teiche des Schlossgartens speist. Ein Aquädukt erinnert an die hoch entwickelte antike Kultur der Wasserversorgung. Der Leimbach führt inzwischen viel Wasser und die hohen Dämme halten das Wasser über dem Niveau der umliegenden Felder wie zu Zeiten von Kurfürst Carl-Theodor, als das künstlich geschaffene Gefälle die Wasserspiele im Schwetzinger Schloss antrieb.

Die letzten Meter zur Mündung spart man sich und fährt direkt zur Pizzeria Pina am Schwetzinger Stadion. Beim Absteigen wird Memet Kilic philosophisch: „Ein Tandem ist ein wunderbares Bild, wie man auch in Politik und Gesellschaft mit vereinten Kräften voran kommen kann“, sagt der Kandidat und fügt augenzwinkernd  hinzu: „Immerhin musste ich selbst nicht so fest in die Pedale treten.“

Manfred Kern zeigt sich erschöpft aber zufrieden: „Ich freue mich, dass trotz der schlechten Wetterprognose eine ansehnliche Zahl Menschen aus verschiedenen Anliegergemeinden gekommen ist. Das kann man in ähnlicher Form mal wieder machen.“

„Eine schöne Tour durch die wunderbare Landschaft des Kraichgaus und der Rheinebene abseits der großen Straßen“, bemerkt Hermino Katzenstein und schickt hinterher:  „Die Leimbachroute kannte ich noch nicht, es war eine Entdeckung für mich und kann sie allen empfehlen.“

Auch Danyal Bayaz stellt fest: „Die Leimbachroute war für mich eine tolle Entdeckungsreise und genau der richtige Auftakt für den Wahlkampfsommer.“