MdL Katzenstein und Dr. Schütte: „Anerkennung für die nichtstaatlichen Museen“ – Förderprogramm unterstützt neue Formate und Projekte

[Sinsheim] – Im Rahmen des Programms „Kunst trotz Abstand“ erhält das Stadtmuseum Sinsheim 9.000 Euro Sonderförderung vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg. Damit kann die Einrichtung ein didaktisches Konzept rund um das Lichdi-Lädle finanzieren. Das 1905 von Adolf Lichdi in Sinsheim als „Kolonialwarenladen“ eröffnete Geschäft bestand bis Ende der 1970er-Jahre fort. Der letzte Besitzer Wolfram Glück hatte nach der Schließung den Laden der Öffentlichkeit privat zugänglich gemacht. Inzwischen gingen Mobiliar und Inventar an das Stadtmuseum Sinsheim über. Für deren Ausstellung soll nun mit den Fördergeldern ein Konzept entwickelt werden, das sich unter anderem mit dem Thema „Kolonialwaren“ auseinandersetzt und dieses im historischen und gesellschaftlichen Kontext kritisch beleuchtet.

„Ich freue mich, dass das Stadtmuseum Sinsheim ab Februar seine Ausstellung um das Lichdi-Lädle erweitern kann. Dass man sich dabei auch um die kritische Auseinandersetzung mit dem Thema des deutschen Kolonialismus‘ und seiner Folgen bemüht, ist eine gutes Zeichen. Ich bin auf das Ergebnis sehr gespannt.“  sagt MdL Katzenstein.

Landesweit profitieren mehr als 60 nichtstaatliche Museen im Land von der Sonderförderung in Höhe von insgesamt 470.000 Euro. Unterstützt werden neue Vermittlungs- und Bildungsprogramme, mit denen die Museen beispielsweise mit neuen Formaten Sonderausstellungen oder besondere Aspekte ihrer Sammlungen präsentieren. Spätester Beginn soll im März 2022 sein.

„Nach der langen Lockdown-bedingten Schließung in diesem Frühjahr ist es für die Museen umso wichtiger, sich nun mit neuen Projekten präsentieren zu können“, so Katzenstein. „Die Förderung für das Stadtmuseum Sinsheim ist auch eine Anerkennung der wichtigen Arbeit nichtstaatlicher Museen – gerade in der Fläche.“ ergänzt MdL Dr Albrecht Schütte.

Die Museen sind ausdrücklich ermutigt, für die Konzipierung, Training und Durchführung vorrangig freischaffende Kulturvermittlerinnen und –vermittler zu engagieren. „Das sind gute Nachrichten für die Freischaffenden. Die Aussicht auf mehr Bildungsarbeit im Museum oder auch in digitalen Formaten geben Sicherheit und Planungsperspektiven“, sagt MdL Dr. Albrecht Schütte.

Hintergrund: Sonderförderprogramm für nichtstaatliche Museen

Das Sonderförderprogram für nichtstaatliche Museen ist Teil des Impulsprogramms „Kunst trotz Abstand“, mit dem bereits mehrere hundert Projekte während der Corona-Krise gefördert werden konnten. 62 nichtstaatliche Museen werden mit insgesamt rund 470.000 Euro gefördert.

Konkret unterstützt das Sonderförderprogramm die Konzeption eines neuen Vermittlungs- und Bildungsprogramms und Projekte, um neue Zielgruppen zu erreichen. Bei der Umsetzung sollen vorrangig freischaffende Kulturvermittlerinnen und –vermittler einbezogen werden.

Die Einrichtungen erhalten Zuschüsse in Höhe bis zu 90 Prozent der förderfähigen Kosten – den Rest erbringen sie als Eigenanteil. Der Förderhöchstbetrag beträgt 9.000 Euro, wobei die förderfähigen Kosten gleichzeitig 3.000 Euro nicht unterschreiten dürfen. Am Programm sowie der Förderabwicklung beteiligt sind die Landesstelle für Museumsbetreuung sowie das Kompetenzzentrum Kulturelle Bildung.