Grüne der Region Nordbaden veröffentlichen gemeinsame Nordbadische Erklärung zur Neubaustrecke Mannheim-Karlsruhe und adressieren Forderungen an die Deutsche Bahn AG
Um die Pariser Klimaschutzziele auch im Verkehrssektor erreichen zu können, müssen künftig mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlagert werden. Derzeit plant die Deutsche Bahn AG den Ausbau des Schienennetzes zwischen Mannheim und Karlsruhe, welches als Teil des Güterkorridors Rotterdam-Genua zu den wichtigsten europäischen Verkehrsprojekten gehört. Der Verlauf der Bahnstrecke wird durch die Deutsche Bahn AG in einem breit angelegten Dialogforum mit Betroffenen diskutiert und ist in seiner Art wegweisend für zukünftige Großprojekte. Pünktlich zur 10. Sitzung des Dialogforums veröffentlichen die Grünen der Region Nordbaden eine gemeinsame Erklärung zur Neubaustrecke Mannheim-Karlsruhe und formulieren Forderungen an die Deutsche Bahn AG.
In der Nordbadischen Erklärung, die von acht Grünen Landtagsabgeordneten stellvertretend für die Kreisverbände entlang der potentiellen Neubaustrecke unterzeichnet ist, unterstreichen die Grünen die große Bedeutung des Bahnprojekts. Gleichzeitig weisen sie auf dringliche Anforderungen zum umfassenden Schutz von Bevölkerung und Natur vor Lärm, Durchschneidung, Flächenfraß und anderen möglichen Beeinträchtigungen durch die neue Trasse hin – wo immer möglich auch über gesetzliche Mindeststandards hinaus. Das Papier benennt auch Chancen jenseits der Mobilitätswende, die sich mit dem Neu- bzw. Ausbau der Trasse eröffnen, wie beispielsweise die Gewinnung erneuerbarer Energien durch PV-Anlagen am Gleis.
Initiator der gemeinsamen Nordbadischen Erklärung ist Hermino Katzenstein MdL, der als stellvertretender Vorsitzender des Arbeitskreis Verkehr der Grünen Landtagsfraktion den Prozess der Trassenfindung zwischen Mannheim und Karlsruhe von Anfang an begleitet. Organisiert durch Katzenstein haben in den vergangenen Monaten verschiedene „Grüne Dialoge“ in Karlsruhe, Bruchsal und Mannheim stattgefunden, um eine gemeinsame Grüne Position an die Bahn zu vermitteln. „Nur durch ein geschlossenes Auftreten können wir wirklich etwas für unsere Region erreichen. Für echten Klimaschutz brauchen wir die neue Gütertrasse. Dabei müssen wir die Menschen vor Ort mitnehmen, ihre Ängste und Bedenken ernst nehmen und den bestmöglichen Schutz für Mensch und Natur durchsetzen,“ so Katzenstein.
Bereits seit Anfang 2021 veranstaltet die Deutsche Bahn AG in regelmäßigen Abständen das Dialogforum Mannheim-Karlsruhe, an dem sowohl Vertreter:innen der betroffenen Kommunen und der Politik als auch Umwelt- und Interessenverbände sowie Bürgerinitiativen beteiligt sind. Auf der Webseite Bahnprojekt Mannheim-Karlsruhe können sich Interessierte über das Projekt und den aktuellen Planungsstand informieren. Laut Bahn können durch den Bau der neuen Trasse jährlich 65 000 Tonnen Kohlendioxid (CO2) im Güterverkehr eingespart werden.