„Na klar, Lotta kann Radfahren“ heißt der Kinderbuchklassiker von Astrid Lindgren, den Landtagsabgeordneter Hermino Katzenstein (Grüne) den Kindern der Kita „Die Holzwürmer“ in Eschelbronn am Bundesweiten Vorlesetag präsentiert. Und er macht gleich deutlich, dass die Buchauswahl kein Zufall ist. Er fahre viel mit dem Fahrrad, sagt Katzenstein, worauf ein Mädchen stolz verkündet: „Ich fahre schon mit ohne Stützräder.“

Und was macht ein Politiker? Er bestimmt Regeln, etwa wie schnell ein Auto auf einer Straße fahren darf, sagt Katzenstein, der für seine Fraktion Sprecher für Straßenbau, Fuß- und Radverkehr ist. Der Abgeordnete liest die Geschichte vor von dem Mädchen Lotta, das sich zum fünften Geburtstag ein Fahrrad wünscht und die Kinder sind ganz bei der Sache. Lotta hat Wünsche, sie hat ihren eigenen Kopf, fällt auch mal auf die Nase aber steht gleich wieder auf. Wer will sich damit nicht identifizieren?

Da ihr Wunsch zunächst enttäuscht wird, schleicht sich Lotta in den Schuppen der Nachbarin Tante Berg und „mopst“ deren Rad.

Katzenstein beugt sich vor, damit alle sehen können, wie Lotta mit dem viel zu großen Fahrrad die Krachmacherstraße hinuntersaust. Da sie nicht bremsen kann landet sie mit einem Satz über die Hecke in Tante Bergs dornigen Rosensträuchern. „Au!“ rufen die Kinder. Lotta jedenfalls bekommt nicht nur ein Pflaster aufs Knie, sondern am Ende doch noch ein passendes Kinderrad und außerdem ein großes Geburtstagsessen. Katzenstein schreibt noch eine Widmung ins Buch und lässt es den Kindern da. „Viel Spaß beim Lesen und Radfahren!“, wünscht er ihnen.

Zugehört hatten auch Hauptamtleiter Christian Ernst sowie die beiden Kita-Leiterinnen Nadja Herbold und Kathrin Maslowski, die den Abgeordneten durch die Einrichtung führten. Das Ganztagsangebot sei ein Selbstläufer, auch wenn die Skepsis in der Gemeinde zunächst groß gewesen sei, berichtet Ernst. Es gebe wieder einen Trend zur Familie, zugleich seien oft beide Elternteile berufstätig. Da sei die Kinderbetreuung gerade auf dem Land ein wichtiger Standortfaktor. „Die Kita ist teuer, aber das ist es uns wert“, sagt Ernst und ergänzt, ohne den Landeszuschuss sei dieses Angebot nicht möglich. Zugleich äußert er den Wunsch der Gemeinde nach Unterstützung bei der Freistellung der Kindergartenleitung.

Mit hundert Kindern sind alle Plätze in der Kita belegt. Von den 75 Kindergartenkindern sind 20 in der Ganztagsbetreuung und auch zehn der 25 Krippenkinder werden ganztags betreut. „Die Kinder sind unsere Zukunft“, sagt Katzenstein und betont die Bedeutung des Vorlesens für die Sprachentwicklung. Ziel des Bundesweiten Vorlesetages ist es, die Begeisterung für das Lesen und Vorlesen zu wecken.

Zum Dank und Abschied bekommt er noch Saft von Äpfeln, die die Kinder selbst gesammelt haben.